Abschied und Wiederkehr
aus: Im Vorübergehn
(hochdeutsch)
Als er als Wanderbursche
zog in die Welt hinaus,
weinte seine alte Mutter
sich schier die Augen aus;
er war ihr Ein und Alles,
das Letzte, was ihr blieb,
an ihn hat sie verschwendet
alle ihre Sorge und Liebe.
Sie segnete ihn leise
und sprach: mir ist so weh,
ich habe ein stilles Ahnen,
dass ich dich nicht mehr sehe.
Geh, Mutter, sei nicht bange,
ruft er mit frohem Blick,
ein Jährlein währt nicht lange,
ich komme gesund zurück.
Er ist auch heim gekommen,
gesund und frisch und rot,
de gute Frau, die alte,
die Mutter, sie war tot.
Lina Sommer